Den Bausparvertrag übertragen: So geht’s

Von Bernd V.

Letzte Aktualisierung am: 6. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Sie können Ihren Bausparvertrag übertragen - auch auf Dritte!
Sie können Ihren Bausparvertrag übertragen – auch auf Dritte!

Sie benötigen Ihren Bausparvertrag nicht mehr? Möchten Sie ihm einen Verwandten schenken? Nichts einfacher als das: In der Regel können Sie Ihren Bausparvertrag problemlos übertragen. Dadurch bleibt der Anspruch auf ein Darlehen für den Begünstigten bestehen.

Doch wie genau lassen sich Bausparverträge übertragen? Müssen Bausparkassen dem Wechsel zustimmen?

In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Bedingungen zur Übertragung eines solchen Vertrags bestehen, welche verschiedenen Varianten möglich sind und wie Sie durch diesen Vorgang Geld sparen können.

Kurz & knapp: Die Übertragung vom Bausparvertrag für Schnellleser

Kann ein Bausparvertrag übertragen werden?

In der Regel können Sie Ihren Bausparvertrag an Familienmitglieder problemlos überschreiben. Es steht der Bausparkasse allerdings frei, den Wechsel zu verweigern. Wann dies der Fall sein kann, lesen Sie hier.

Was bedeutet es, wenn ein Bausparvertrag abgetreten wird?

Bei einer Abtretung übernimmt eine andere Person den laufenden Vertrag. Diese muss dann die Beiträge einzahlen und erhält das Recht, ein Bauspardarlehen bei Zuteilungsreife zu erhalten.

Welchen Vorteil hat die Übertragung?

Benötigen Sie Ihren Bausparvertrag nicht mehr, ist es meist kostengünstiger, ihn an einen Dritten abzutreten als ihn zu kündigen.

Kann man einen Bausparvertrag auf Kinder übertragen?

Ja, dies ist möglich. Möchten Sie für Ihre Kinder oder Enkel mit dem Bausparen anfangen, lohnt es sich, den Vertrag auf Ihren Namen aufzunehmen und jährlich eine Wohnungsbauprämie zur Bausparsumme addieren zu lassen. Sobald der Beschenkte 16 Jahre alt ist, können Sie dann den Bausparvertrag übertragen.

Weiterführende Artikel zum Bausparvertrag

Einen Bausparvertrag als Geschenk übertragen: In Deutschland üblich

Mit dem Wunsch, für ihre Kinder oder Enkelkinder vorzusorgen, nehmen viele Eltern bzw. Großeltern in Zeiten günstiger Zinsen einen Bausparvertrag auf. Über die Jahre sammelt sich durch regelmäßige Einzahlungen mitunter eine beträchtliche Summe an.

Um den Bausparvertrag an die Begünstigten zu übertragen, müssen Sie lediglich einen entsprechenden Antrag bei der Bausparkasse einreichen – jede Bank nutzt hierfür ihre eigenen Vordrucke. Diese prüft die Kreditwürdigkeit des Beschenkten und stimmt anschließend dem Transfer zu oder nicht.

Leser mögen sich nun die folgende Frage stellen: Wieso nicht gleich einen Bausparvertrag auf den Namen des Kindes aufnehmen? Bausparer haben die Möglichkeit, jedes Jahr eine sogenannte Wohnungsbauprämie einzustreichen – sofern sie mindestens 16 Jahre alt sind. In der Praxis nehmen Eltern oder Großeltern einen Vertrag auf und überschreiben diesen dem Kind, sobald es seinen 16. Geburtstag gefeiert hat. So kann die Prämie über Jahre hinweg beansprucht werden, auch wenn das Kind noch nicht 16 Jahre alt ist.

Bausparvertrag übertragen und Kosten sparen: Dann lohnt es sich

Haben Sie Ihren Bausparvertrag abgetreten, verlieren Sie ihren Anspruch auf ein Darlehen.
Haben Sie Ihren Bausparvertrag abgetreten, verlieren Sie ihren Anspruch auf ein Darlehen.

Stellen sie nach einigen Jahren fest, dass Sie ihren Bausparvertrag gar nicht mehr benötigen, entscheiden sich viele Bausparer dazu, den Vertrag zu kündigen. Dabei erleiden sie in der Regel aber ein Verlustgeschäft.

Durch die hohe Abschlussgebühr und die vergleichsweise geringen Zinsen in der Ansparphase lohnt sich ein Bausparvertrag als Geldanlage meist erst nach mehreren Jahrzehnten.

Eine günstigere Alternative zur Kündigung vom Bausparvertrag ist die Abtretung. Der Vertrag bleibt hierbei inklusive Darlehensanspruch weiter bestehen.

Übrigens: Sie müssen nicht den gesamten Bausparvertrag übertragen. Es ist ebenfalls möglich, nur den Darlehensanteil abzutreten. Dabei lassen Sie sich Ihr Erspartes auszahlen und der Begünstigte muss zunächst selbst Geld ansparen und einzahlen, bevor er das Darlehen in Anspruch nehmen kann.

Entscheiden Sie sich für letztere Option, spart derjenige, welcher den Bausparvertrag von Ihnen übernimmt, die Abschlussgebühr und profitiert von alten Zinssätzen.

Die Bausparkasse lässt Sie Ihren Bausparvertrag nicht überschreiben?

Einen Bausparvertrag als Geschenk überschreiben? In Deutschland nicht unüblich.
Einen Bausparvertrag als Geschenk überschreiben? In Deutschland nicht unüblich.

Bausparkassen haben das Recht, die Abtretung eines Vertrags zu verweigern.

Der Gesetzgeber gesteht den Geldinstituten diese Option zu, da sie nicht dazu gezwungen werden können, mit einem Dritten einen Vertrag aufzunehmen.

Die Begründung: Die Begünstigten können nicht nur die angesparte Summe vom Bausparvertrag übernehmen, sie erhalten ebenfalls das daran geknüpfte Recht auf einen Baukredit.

Beachten Sie: Ist der Begünstigte nicht kreditwürdig, können Sie Ihren Bausparvertrag nicht übertragen.

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Über den Autor

Autor
Bernd V.

Bernd hat eine abgeschlossene Ausbildung als Einzelkaufmann und arbeitete mehrere Jahre im Elektrofachhandel. Anfang 2020 stieß er zum Team von vorfaelligkeitsentschaedigung.net und arbeitet seitdem für uns als Redakteur. Er schreibt vor allem übers Finanzrecht und gibt Ratschläge zu Darlehen und Kreditverträgen.

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